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Wirtschaftspolitik

Gute Gründe für Umverteilung in der Corona-Krise

In einem kurzen Beitrag, der heute auf dem Portal Ökonomenstimme erschienen ist, habe ich noch einmal einige zentrale Argumente für eine finanzielle Beteiligung der verschont gebliebenen Einkommen und Gewinne ausgeführt.

In der Zwischenzeit ist zu lesen, dass Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) an die Eltern von Schülern appelliert, die Abos der Bustickets nicht zu kündigen, um die Verkehrsbetriebe vor den finanziellen Folgen der Krise zu bewahren. Gleichzeitig organisiert Kevin Kühnert eine Spendenkampagne für Berliner Kneipen, und eine Lehrerin in München übernimmt kurzerhand die Monatsmiete einer notleidenden Buchhandlung mit der folgenden Begründung:

Ich habe mir gesagt: „Ich wäre jetzt halt in den Osterferien in Urlaub gefahren, ich hätte da auch Geld ausgegeben.“ Ich hatte zwar noch nichts fest gebucht, aber ich hätte sicher etwas gemacht. Und so brauche ich das Geld aktuell gerade nicht, da geht so etwas schon einmal. Ich dachte mir halt: Mensch, das wäre doch eigentlich eine tolle Sache. Mir tut das jetzt nicht weh. Ich gehöre sicher nicht zu den Superreichen, die wahnsinnig viel Geld haben, aber so einen kleinen Laden möchte ich doch unterstützen. Und wenn jeder einzelne das machen würde: Das wäre doch was, oder?

Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen, außer vielleicht, dass daraus eine kleine Solidaritätskampagne geworden ist.

Es ist wunderbar, wenn Eltern die Bus-Abos weiterlaufen lassen, Kneipengäste Spenden überweisen oder Privatleute kleinen Läden helfen. Es ist aber eigentlich keine Heldentat, sondern sollte bei entsprechenden finanziellen Möglichkeiten eine Selbstverständlichkeit sein. Daher braucht es nicht nur vereinzelte Spendenaufrufe und lokale Kampagnen, die immer nur punktuell Wirkung entfalten, sondern eine groß angelegte landesweite Aktion, die auch markoökonomisch ins Gewicht fällt und die zu einer insgesamt fairen Lastenteilung führt.

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